Archäologische Grabungen
Im Zuge der archäologischen Grabungsarbeiten im Vorfeld des Museumsneubaues in Reichenstein kamen nicht nur Teile der mittelalterlichen Burgbefestigung zu Tage, sondern auch eine für diese Gegend ungewöhnliche, durch ihre Größe beeindruckende, Renaissanceanlage. Darüber hinaus fand sich eine, vermutlich aus der barocken Bauphase stammende, Badegrotte, welche in ihrer Erscheinungsform in Österreich bis dato ein Unikat darstellt. Das zu Tage getretene Fundmaterial, welches vom 13. bis ins 20. Jhdt. reicht, lässt zum einen auf eine rege Bautätigkeit bis in das Barockzeitalter schließen. Zum anderen belegen Schiefertafeln und Schreibgriffel die auch schriftlich erwähnte Nutzung der Anlage als Schule bis ins 19. Jhdt.
So konnten durch die Grabungsarbeiten nicht nur wertvolle Erkenntnisse für die Wissenschaft gewonnen, sondern auch ein aufschlussreicher Querschnitt durch die Geschichte und Nutzung der Burg Reichenstein und ihrer Umgebung den Menschen zugänglich und erfahrbar gemacht werden. Ein Schwerpunkt der zukünftigen Museumsarbeit, nämlich die Vermittlungsarbeit, wird auf diesen neuen Erkenntnissen aufbauen.
Das Projektteam hat sich deswegen entschlossen, beinahe den gesamten freigelegten Grabungsbereich in den Neubau zu integrieren. Vor allem um diese beeindruckende Anlage für zukünftige Generationen zu erhalten und den künftigen Museumsbesuchern zeigen zu können. Darüber hinaus werden insbesondere für den Geschichtsunterricht an Pflichtschulen vom Projektteam spezielle Vermittlungsprogramme entwickelt, die auf diesen neuen Erkenntnissen und auf dem ausgegrabenen Fundmaterial aufbauen.