Was bleibt von Alfred Höllhuber

Alfred Höllhuber hat als Regional- und Burgenforscher wie kaum jemand sonst das Wissen um die Geschichte im Unteren Mühlviertel geprägt.

Auch wenn manche seiner Vorstellungen über die Träger der Landwerdung und des Burgenbaus der Region heute in anderem Licht gesehen werden, so wären gerade diese Erkenntnisse wohl kaum ohne seine Vorarbeiten denkbar. Mit der Frage nach den Erbauern der frühen, „namenlosen“ Burgen hat Höllhuber den Blick auf jene Gruppe an „Adeligen“ gelenkt, die in den Schriftquellen dieser Zeit kaum fassbar sind und wenn doch, dann in ihrem sozialen Rang und ihren ökonomischen und herrschaftspolitischen Möglichkeiten nicht als einheitliche Gruppe erfasst werden können. Sowohl im Hoch- als auch im Spätmittelalter war ein sozialer Aufstieg durch Dienst bei höheren Herren als auch ein sozialer Abstieg bis hin zum Bauernstand möglich.

Diese soziale Vielfalt findet auch in den von Alfred Höllhuber entdeckten und untersuchten Burgen ihren Ausdruck: Einzelne Burgen könnten, wie von Höllhuber interpretiert, ganz aus Holz gebaut gewesen sein, die meisten Anlagen bestanden aber aus Holz- und Steinbauten. Manche hatten nur eine relativ kurze Lebenszeit, wobei wir im Einzelfall nicht sagen können, ob kriegerische Ereignisse oder mangelnde wirtschaftliche Grundlagen die Hintergründe waren. Ab dem Spätmittelalter setzten sich wenige Großherrschaften, wie Prandegg, Reichenstein oder Ruttenstein gegenüber kleineren Herrschaftsgebilden durch, was wohl mit ein Grund für das „Burgensterben“ im 13. Jahrhundert war. Es war Alfred Höllhuber, der als einer der ersten auf diese „kleinen Herrschaften“ hingewiesen hat und auf dessen Forschungen heute neue Generationen von RegionalforscherInnen und WissenschafterInnen aufbauen.